EMDR & Brainspotting

„Nicht was wir sehen, wohl aber wie wir sehen, bestimmt den Wert des Geschehenen.“

Blaise Pascal

Wirksame Therapie – durch bilaterale Stimulation „den Blickwinkel“ ändern

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing – auf Deutsch: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung. Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelte die Psychotherapieform Ende der 1980er Jahre zur Behandlung vielfältiger Belastungsstörungen – von Traumafolgen über Depressionen bis hin zu psychophysischen Erschöpfungssyndromen (s. Anwendungsbereiche). 2006 wurde EMDR vom Wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie (WBP) anerkannt. Heute wird die Methode in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Die Wirksamkeit ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt.

Der Behandlungsablauf

Zentral bei der EMDR-Therapie ist die bilaterale Stimulation, die durch geleitete Augenbewegungen, Klopftechniken oder auch auditiv hervorgerufen werden kann.

Beim Prozessieren mit den Augen zum Beispiel folgt der Patient den Fingern des Therapeuten mit den Augen, während dieser die Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Die Augenbewegungen sind mit den denen der REM-Phase im Schlaf vergleichbar, in der die Erlebnisse des Tages verarbeitet werden. Alternativ zu den Handbewegungen kann der Therapeut die Klopftechnik oder Töne einsetzen.

Nach der Anamnese sehen wir uns gemeinsam, im geschützten Rahmen der Praxis, die mit dem Fokusthema verbundenen Bilder und Situationen an, um sie von den belastenden Gefühlen zu entkoppeln. Dabei leite ich Sie achtsam durch das Erinnerte und die damit verbundenen Emotionen, damit Sie eine neue, nachhaltige und für Sie gesunde Perspektive zum Fokusthema einnehmen können.

Brainspotting (BSP, engl. Brain = Gehirn, to spot = entdecken)

ist eine effektive psychotherapeutische Methode zur Traumaverarbeitung. 2003 wurde sie von dem amerikanischen Psychotherapeuten David Grand entdeckt und weiterentwickelt. Neben der Bearbeitung von Traumafolgestörungen wird Brainspotting heute sehr erfolgreich zur Lösung vielfältiger Probleme und Ressourcenaktivierung eingesetzt.

Der Behandlungsablauf

Ähnlich wie bei EMDR wird bei der Brainspotting-Methode ein emotional belastendes Ereignis in Erinnerung gerufen. Dafür folgen die Augen des Klienten einer langsamen Handbewegung oder einem Zeigestab (dem Pointer) in der Hand der Fachperson. Löst ein Punkt im Gesichtsfeld des Klienten eine körperliche Reaktion aus, etwa starkes Blinzeln, ist ein sog. „Brainspot“ gefunden. Die mit dieser Augenposition oder Orientierung verbundene Gehirnaktivität kann nun (un)bewusste Trauma-Erinnerungen gezielt aktivieren. Um diese zu verarbeiten, fokussiert sich der Klient im Folgenden auf innere Abläufe und wird angeleitet, diese wert- und deutungsfrei zu beobachten. Bei diesem Vorgang wird die natürliche Kompetenz des Gehirns zur Selbstregulierung (Homöostase) tiefgreifend und nachhaltig unterstützt. Auch zur Ressourcenaktivierung, etwa über das Suchen, Wahrnehmen und Verankern einer Körperressource, eignet sich die Methode ausgezeichnet.

Vielfältige Anwendungsbereiche von EMDR und Brainspotting